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Bienengesundheit Jahresbericht 2022

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Am Neujahrstag herrschte tolles Wetter für einen Reinigungsflug. In den Wochen danach hatten wir wieder das typisch wechselhafte Wetter mit Temperaturen um die 5°C.

Mit Jahresbeginn blühten bereits auch die ersten Haselnusssträucher. Ab dem 23. Februar, bei strahlenden Sonnenschein und Tageshöchsttemperaturen bis knapp 10°C, konnten sich die Völker mit ersten Pollen aus Krokus und Schneeglöckchen versorgen.

Ab Mitte März herrschte eine gute Pollenversorgung bei Temperaturen um 15°C.

Nach einer regnerischen und stürmischen Woche Anfang April, kletterten die Temperaturen bis zur Monatsmitte wieder auf 15°C und darüber hinaus.
Mit der beginnenden Obst- und Rapsblüte konnten die Völker bis zum Ende des Monats die ersten Honigräume für diese Saison füllen und die Schwarmzeit setzte ein.

Der Mai war bestimmt von wechselhaftem Wetter mit Tageshöchsttemperaturen von knapp 20°C. Diese Temperaturen und der häufige Niederschlag sorgten bei etlichen Imkern/innen für Rekordernten. Der Schwarmtrieb hielt den Mai über an.

Viele Imkereien konnten sich über eine gute Sommerhonigernte freuen. Der Varroabefall wurde im Spätsommer meistens als gering eingeschätzt. Dennoch gab es dann im Herbst wieder Völkerverluste die sich mutmaßlich durch Varroaschäden erklären

Ende November und im Dezember gab es Nachtfröste bis minus 10°C. So sollten die Völker Ende Dezember auf jeden Fall brutfrei sein und einer wirksamen Restentmilbung stand somit nichts mehr im Weg.


Das Jahr 2022 war aus Sicht der Bienengesundheit allerdings nicht nur positiv. Das Sperrgebiet in Augustdorf konnte weiterhin nicht saniert werden. Dort sind bei zwei Imkern
Proben mit niedrigem Sporengehalt aufgetreten. Herr Dr. Beiner will so früh wie möglich dort Proben veranlassen.

Auch an den Kreisgrenzen sind zwei Sperrgebiete eingerichtet, im Ortsteil Barkhausen zwischen Minden und Porta Westfalica sowie in Bohmte nahe Stemwede. Bei Völkerbe-wegungen in oder aus dem Kreis Lippe (Wanderungen und Handel) ist daher äußerste Vorsicht geboten.

Nicht so gut lokalisierbar, aber weiterhin für den größten Teil der Völkerverluste verantwortlich, ist die Varroa, genauer gesagt, die Virenlast, die die Varroamilbe verbreitet. Bei meinen Völkern ist, trotz Brutentnahme mit anschließender OS-Behandlung im Sommer, nach der Winterbehandlung eine erhebliche Menge an Milben gefallen. Ich befürchte, dass die zurzeit hohen Temperaturen die Bienen zur Brut verleiten, und wir zu Beginn des Bienenjahres einen hohen Krankheitsdruck erleben werden.

Daher ist unsere beratende Arbeit weiterhin notwendig. Mindestens so wichtig wie Futterkranzproben zur Aufdeckung der AFB, ist die Schulung der Imker in den Bekämpfungs-maßnahmen gegen die Varroa.

Das Monitoring '23 wird wie gewohnt ab dem 01.04. stattfinden. Ich hoffe auf rechtzeitige Bereitstellung der Unterlagen. Wie im letzten Jahr, werden die Proben nach der Mitgliederzahl der Ortsverein vergeben.
Anders als letztes Jahr ist, dass sie in den Vereinen möglichst an Jungimker gehen soll. Grund dafür ist, dass unser Job beim Monitoring vorrangig ein Beratungsauftrag der Tierseuchenkasse ist und keine Unterstützung der staatlichen Aufgaben des Veterinärs. Ich bin der Meinung, dass wir die Beratung der Anfänger fundierter erbringen können, als das heute leider vielfach im Internet passiert.

Eine Unterstützung des Veterinärs gewähren wir natürlich auch, aber dazu können wir einen Auftrag und auch eine Bezahlung unserer Aufwendungen erwarten. Imker, die das Monitoring nur zur Wanderung oder zum Verkauf benötigen, sollten aus den dabei generierten Erlösen unsere Arbeit bezahlen können. Dafür sind die Gelder der TSK ebenfalls nicht zu verwenden.

Zum Schluss noch eine gute Nachricht.
Trotz der ungünstigen Freitags-Schulungstermine haben sich drei Imker*innen bereit erklärt die BSV-Ausbildung zu beginnen. Ich hoffe, dass sie zugelassen werden, wir sie bei unserer Schulung kennen lernen und im Sommer als Verstärkung begrüßen können.


Mit freundlichen Grüßen
Torsten Rottschäfer

Obmann für Bienengesundheit im Kreisimkerverein-Lippe e.V
© by Kreisimkerverein Lippe e.V.
Das Kleingedruckte:

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